Ungewollt schwanger – Und was nun?
Ungewollte Schwangerschaften sind selbst in einer so aufgeklärt erscheinenden Gesellschaft wie heute gang und gebe. Ich frage mich, ob dies wohl an der schlechten Aufklärung liegt, doch dann rufe ich mir die heutigen Grundschulkinder ins Gedächtnis, die schon von Dingen reden, an die ich in diesem Alter noch nicht einmal im Traum gedacht hätte. Die Zeiten haben sich geändert und Kinder werden immer früher zu jungen Erwachsenen, doch wieso wird das Verständnis über die Risiken des ungeschützten Geschlechtsverkehrs nicht größer?
Ungewollt schwanger – Und was nun?
Die Lust steigt vor dem bevorstehenden Geschlechtsverkehrs und schon ist der Gedanke an Verhütung ganz schnell vergessen, so sieht es doch aus. Denn an den Möglichkeiten zu verhüten, mangelt es in keinster Weise. Oftmals ist es gerade jungen Mädchen peinlich oder auch von zu Hause verboten worden, die Pille zu nehmen. Das kann religiöse und moralische Gründe haben. Aber nicht nur die jüngeren Frauen sind von ungewollten Schwangerschaften betroffen, auch die älteren, die es eigentlich besser wissen müssten. Dazu kommen in vielen Fällen Perspektivlosigkeit, Geldmangel, ein instabiles soziales Umfeld und womöglich auch eine mangelnde Schulausbildung. Diese Faktoren erschweren eine Schwangerschaft ungemein. Ein Baby ist keine Puppe und auch wenn sich in den ersten Jahren noch keine Schäden zeigen, oftmals bekommen sozial benachteiligte Kinder später Probleme, nicht nur mit ihrem eigenen Leben, sondern oftmals auch mit der Psyche.
Viele sind sich nicht mal annähernd darüber bewusst, dass man mit seiner eigenen Erziehung Menschen schafft, die mit der zuvor vollzogenen Erziehungsarbeit leben müssen. Traumata, schlechte Umgangsformen, vielleicht sogar Prügel aus Überforderung, diese Dinge machen Menschen kaputt, für ein Leben lang. Die Gesellschaft und das eigene Umfeld zeigen nach einer Abtreibung oftmals mit dem Finger auf die Menschen, die sich womöglich noch Vorwürfe machen, obwohl sie sich in ihrer Situation vielleicht sogar richtig entschieden haben. Doch aus was für Menschen besteht das kritisierende Umfeld? Sie sind eingefahren, sturköpfig, blind und unwissend in meinen Augen. Niemand kann in ein anderes Leben hineinschauen und wissen,was für diejenige Person gerade das Richtige ist.
Also eine Abtreibung sollte gut überlegt werden, doch einige Gründe können durchaus ausschlaggebend sein, um diesen Schritt auf sich zu nehmen und in diesen Fällen hat keiner das Recht, die Menschen dafür zu verurteilen.
Mädchen, die zu jung sind, vergewaltigt wurden, keine Perspektive haben oder vielleicht sogar eine Risikoschwangerschaft ausstehen müssten – diese Gründe können zu einer solchen Entscheidung führen.
Die Pille danach
Sollte man ungeschützten Verkehr gehabt haben oder vielleicht die Vermutung haben, es hätte was passiert sein können, hat man noch die Chance, sich die Pille danach verschreiben zu lassen. Einige glauben dieser Schritt wäre unheimlich peinlich, doch diese kurzzeitig unangenehme Situation ist doch nichts gegen eine ungewollte Schwangerschaft. Sollte man daher noch die Möglichkeit haben, einfach an einen Frauenarzt/Frauenärztin oder an ein Krankenhaus wenden, diese stehen den Patienten sofort mit Rat und Tat zur Seite.
Adoption – Eine schwere Entscheidung
Eine Schattenseite des ungewollten Schwangerwerdens ist die Adoption. Eigentlich in unserer Gesellschaft sehr toleriert, aber wehe, dass sich mal eine Mutter outet, die ihr Kind zur Adoption freigegeben hat. Ja wo kommen wohl die Kinder her? Ich nehme an überwiegend von Müttern, die sie abgegeben haben.
Das Schlimme an einer Adoption sind die Schmerzen der Mutter, nachdem von ihrem Kind Abschied genommen hat. Denn sie hat die gesamte Schwangerschaft durchlebt, hat das Kind ungewollt oder auch gewollt in ihr Herz geschlossen und trotzdem entschied sie sich für die Abgabe des Kindes. Eine unvorstellbar schreckliche Situation, zumal man nach einer unterschriebenen Adoption keinerlei Rechte mehr hat.
Um all diesen unangenehmen Schritten aus dem Weg zu gehen, sollte man trotz aufkommender Lust seinen Verstand benutzen, denn dieser unterscheidet uns ja schließlich von anderen Lebewesen.
Ungewollt schwanger – Und was nun?