Futonbetten – Nicht nur big in Japan
Futonbetten erlebten in den 90ern einen regelrechten Design Boom. Jeder, der dem Zeitgeist entsprechend als modern gelten wollte, stellte sich das niedrige Holzbett mit dünner Matratzenauflage ins Zimmer. Dabei hat das westliche Futonbett gar nicht mehr soviel mit dem japanischen Futon zu tun.
Klassisches Futon oder Futonbett?
Das klassische Futon, wie man es aus Japan kennt, bezeichnet eigentlich eine sehr dünne Baumwollunterlage, die man bei Tag zusammenrollt und in einem Schrank aufbewahrt, bei Nacht dann zum Schlafen auf den Boden legt. Da die japanischen Wohnungen viel kleiner sind, ist es sehr praktisch und auch gar nicht so unbequem, wie man vielleicht meinen könnte. Die Fußböden in Japan sind nämlich traditionell aus Reisstroh und somit viel weicher, als in westlichen Ländern. Die westliche Version, das Futon Bett, findet man heute vor allem in Jugendzimmern. Das sehr niedrige Bettgestell aus Holz ist nämlich für ältere Menschen oder Rücken-Kranke nicht gerade praktisch, was das Aufstehen und Hinlegen angeht. Die Futon Matratzen sind bei uns zwar durch Füllungen aus Rosshaar und Schaumstoff wesentlich weicher, aber trotzdem noch subjektiv empfunden sehr hart. Wer sich also ein stylishes Futonbett ins Zimmer stellen will, sollte vorher überlegen, wie lange es seine Dienste tun soll.
Futon Sofa von Ikea
Die schlauen Schweden von Ikea haben das Potenzial des Futons auf ganz andere Weise für sich entdeckt. Sie erfanden mit dem Bettsofa Grankulla/Massum ein Sofagestell, auf dem sich ein aufgerolltes Futon als Sitzfläche, ausgeklappt als Bett nutzen lässt.
Futonbetten – Nicht nur big in Japan